Rente hat eine Zukunft - Perspektiven für die soziale Zukunftsvorsorge

Unsere Gesellschaft ist gezeichnet vom Gegensatz zwischen Arm und Reich. Zunehmend mehr Menschen werden in diesem Zusammenhang von der Altersarmut bedroht, trotz eines langen Erwerbslebens. Der Workshop widmet sich daher der Ursachenforschung für diese Entwicklung und setzt sich kritisch mit dem Mythos des „demografischen Wandels“ auseinander, der zwanghaft eine Verringerung der Altersrente und eine Akzentuierung privater Vorsorge erfordere, wie Vertreter*innen diverser Parteien und Wirtschaftsinteressen immerzu betonen. Dagegen sucht der Workshop konkrete Forderungen zur Sicherung einer existenzsichernden Rente vor dem Hintergrund konkreter Überlegungen der amtierenden Bundesregierung zu erarbeiten, die neben dem Versprechen, das Rentenniveau zu halten, doch auch das Konzept einer kapitalgedeckten Rente in die Diskussion einbringt. Solide und zukunftsweisend oder doch auch nur ein Instrument zur Förderung wirtschaftlich-finanzieller Interessen und daher einer sozialen Zukunftsvorsorge abträglich?

Dr. Gerd Bosbach ist emeritierter Professor für Statistik und Empirie an der Hochschule Koblenz. Als ehemaliger Berater für das Statistische Bundesamt am damaligen Regierungssitz Bonn - dort zuständig für Wirtschafts- und Finanzministerium und die wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages - erhielt er einen tiefen Einblick in die politische Nutzung von Daten. Mit diesem Wissen begleitet er kritisch seit vielen Jahren die Demografie-Debatte.