GRÜNE EUROPÄISCHE ZENTRALBANK: Kann die Geldpolitik die Klimarettung im Umfeld einer Niedrigzinspolitik unterstützen?
Vortrag von Prof Dr. Rudolf Hickel im Rahmen des iaw Colloquiums
Die Forderungen nach einer strategischen Neuausrichtung der Europäischen Zentralbank auf das Ziel Klimarettung wird derzeit intensiv in der Umweltbewegung, aber auch offiziellen Politik diskutiert. Die Mario Draghi gefolgte EZB-Präsidenten Christine Lagarde betont überraschend deutlich den Auftrag für eine ökologische-nachhaltige Geldpolitik. Bisher reduzieren sich die Vorschläge zur ökologischen Indienstnahme der EZB auf den vorrangigen Ankauf von Anleihen von Unternehmen mit wirksamer CO2-Reduktion.
Dieser ökologische Impuls verlangt Antworten auf grundsätzliche Fragen an die Gestaltungsmöglichkeiten der modernen Geldpolitik. Grundsätzlich ist nach wie vor die Geldpolitik darauf auszurichten, gesamtwirtschaftlich die Währung zu stabilisieren, um dadurch ein in-flationsfreies Wirtschaftswachstum monetär zu unterstützen. Die Ablösung der gesamtwirt-schaftlichen Rahmensteuerung durch direkte Eingriffe der EZB in einzelne Unternehmen bzw. Wirtschaftssektoren, könnte zu Schäden führen. Daher steht die Frage im Mittelpunkt des Vortrags, welchen Beitrag die EZB mit einer grünen Geldpolitik zur Klimarettung bei gesamtwirtschaftlich monetärer Steuerung leisten kann. Zuerst wird nachgewiesen, warum die anhaltende Niedrigzinspolitik auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden wird. Danach wird die Ausrichtung einer ökologischen Geldpolitik bei allerdings fortwährenden Negativ- Null- und Minuszinsen untersucht. Da all die Fragen in der Wissenschaft bisher kaum aufgriffen worden sind, wird es um eine eher laborhafte Vermessung der Ansätze zu einer neuen Gelpolitik gehen.
Wo?
FVG Raum: W0060 Wiener Straße 9 28359 Bremen-
Wir sind
eine Gruppe von Ökonom*innen und Gewerkschafter*innen, die sich kritisch mit der aktuellen Wirtschaftspolitik auseinandersetzt.
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Wir wollen
der angeblichen Alternativlosigkeit neoliberaler Politik die reale Alternative einer sozialen Politik entgegensetzen.
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Wir veröffentlichen
jedes Jahr, neben verschiedenen Expertisen, das Memorandum als Stellungsnahme für eine andere Wirtschaftspolitik.