Wien | Weniger ist mehr. Arbeitszeitverkürzung - ein Modell für die Zukunft?
Vortrag und Diskussion mit Heinz-J. Bontrup
Vor vierzig Jahren trat in Österreich das Gesetz über die 40-Stunden-Woche und den 8-Stunden-Arbeitstag in Kraft. Eine langjährige, zentrale Forderung der ArbeiterInnenbewegung war damit endlich umgesetzt worden. Ein Meilenstein - gleichzeitig aber auch die letzte allgemeine Arbeitszeitverkürzung auf gesetzlichem Wege.
Jetzt, vierzig Jahre später, wird wieder laut über den 12-Stunden-Arbeitstag nachgedacht. Trotz Krise und Rekordarbeitslosigkeit werden Abermillionen an Überstunden erbracht. Auf der einen Seite boomt Teilzeitarbeit, auf der anderen "All-inclusive"-Verträge. Die wöchentlichen Arbeitszeiten vollzeitbeschäftigter ArbeitnehmerInnen in Österreich gehört zu den längsten in Europa. Gleichzeitig arbeiten nur in wenigen europäischen Ländern mehr Frauen Teilzeit, als bei uns.
Arbeit - und damit Einkommen, soziale Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe - ist in Österreich in hohem Maße ungleich verteilt. Lange Arbeitszeiten gehen auf Kosten von Gesundheit, Erholung und Freizeit und erhöhen signifikant das Unfallrisiko. Die massive Ungleichverteilung bezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern drängt Frauen zurück ins "Private" und zementiert die traditionelle Arbeitsteilung. Und nicht zuletzt: Wachstum fällt als Beschäftigungsmotor zunehmend aus. Die wirtschaftliche, ökologische und soziale Krise lies die Wachstumsideologie brüchiger werden.
Weitere Infos
Anmeldung: angelika.nussbaum@gruene.at
Ort: Parlament, Abgeordnetensprechzimmer; Dr.-Karl-Renner-Ring 3, 1017 Wien
Wo?
Wien-
Wir sind
eine Gruppe von Ökonom*innen und Gewerkschafter*innen, die sich kritisch mit der aktuellen Wirtschaftspolitik auseinandersetzt.
-
Wir wollen
der angeblichen Alternativlosigkeit neoliberaler Politik die reale Alternative einer sozialen Politik entgegensetzen.
-
Wir veröffentlichen
jedes Jahr, neben verschiedenen Expertisen, das Memorandum als Stellungsnahme für eine andere Wirtschaftspolitik.