Bremen, Zwischenbilanz der Finanzmarktkrise
Vortrag und Diskussion mit Rudolf Hickel
Nach sieben Jahren Finanzmarktkrise eine Zwischenbilanz: Sind die Finanzmärkte ausreichend entmachtet und die Banken gebändigt?
Der Schock durch die 2007 ausbrechende Finanzmarktkrise, die die Weltwirtschaft an den Abgrund trieb, war übermächtig. Auf den G-20 Gipfeln aber auch in der in der EU sowie in Deutschland kam es zum Schwur, diesem kasinohaften, finanzmarktgetriebenen Kapitalismus Einhalt zu gebieten. Die Finanzmärkte sollten entmachtet und die Banken wieder auf ihre wirtschaftlich dienenden Funktionen reduziert werden. Viele Reformen zur Regulierung der Finanzmärkte sind auf den Weg gebracht worden. Dazu gehören Regeln für den "Hochfrequenzhandel", die Trennung von spekulativem Investment gegenüber Kundengeschäften, Kontrolle der Finanzmarktprodukte sowie Vorschriften für die Anlageberatung.
Der Vortrag wird der Frage nachgehen, welche Lehren aus der Finanzmarktkrise gezogen worden sind. Reichen die Maßnahmen aus, die alten Systemrisiken zu vermeiden? Gezeigt wird, dass die vielen, an sich wichtigen Regulierungsaktivitäten, noch nicht ausreichen, den Hang zu profitablen Spekulationen zu unterbinden, die erneut eine Systemkrise auslösen können. Auf der Basis einer Ursachenanalyse werden sieben Regeln einer Zähmung der gegenüber der Realwirtschaft entkoppelten Finanzindustrie gezeigt. Neue Risiken, die jetzt durch Schattenbanken drohen, werden sichtbar gemacht. Schließlich wird im Kontext der Eurokrise, die auch auf das gescheiterte Treiben von Spekulationsbanken zurückzuführen ist, die Notwendigkeit einer EU-Bankenunion begründet.
Ort: Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstraße 1, 28195 Bremen
Wo?
Bremen-
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