Greifswald, Herausforderungen und Perspektiven der europäischen Schuldenkrise
Vortrag von Gunter Quaißer u.a.
Herausforderungen und Perspektiven der europäischen Schuldenkrise
Paradigmawechsel in der Geldpolitik und Ausweitung der europäischen Schuldenkrise - Überbewertung von Zinsen in der Geldpolitik
Armin Rohde beleuchtet in seinem Vortrag die europäische Schuldenkrise vor dem Hintergrund eines vollzogenen geldpolitischen Paradigmawechsels. Während unter einer Geldmengenorientierung auch größere Zinshöhen toleriert wurden, werden unter der heute vorherrschenden Zinsorientierung bereits geringfügige Zinserhöhungen als Krisensymptome gewertet und geldpolitische Maßnahmen ausgelöst. So wiesen Griechenland, Spanien und Italien zu Zeiten einer stärkeren Geldmengenorientierung über längere Zeiträume zweistellige Zinshöhen auf, ohne dass die Zahlungsfähigkeit oder Schuldentragfähigkeit dieser Länder in Frage gestellt wurde.
Standpunkte der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
Im Anschluss an den Vortrag von Professor Dr. Armin Rohde wird Gunter Quaißer sprechen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik und Lehrbeauftragter an der Europäischen Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main. In der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik entwickeln Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gemeinsame Positionen zur Wirtschaftspolitik, die im Kontrast zum vorherrschenden Mainstream stehen und dadurch eine öffentliche Diskussion erst ermöglichen. Die auch als Memo-Gruppe bekannte Arbeitsgruppe publiziert ihre Ergebnisse seit 1975 in einem jährlichen Memorandum zur alternativen Wirtschaftspolitik. Mit dem Fokus auf die so genannte Euro-Krise wird Gunter Quaißer Einblicke in die Arbeit der Gruppe geben und Standpunkte zur Krisenbewältigung herausarbeiten.
Wo?
Greifswald-
Wir sind
eine Gruppe von Ökonom*innen und Gewerkschafter*innen, die sich kritisch mit der aktuellen Wirtschaftspolitik auseinandersetzt.
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Wir wollen
der angeblichen Alternativlosigkeit neoliberaler Politik die reale Alternative einer sozialen Politik entgegensetzen.
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Wir veröffentlichen
jedes Jahr, neben verschiedenen Expertisen, das Memorandum als Stellungsnahme für eine andere Wirtschaftspolitik.